Clustering

Aus ZUM Deutsch Lernen

Was sind Cluster?

Das englische Wort "cluster" bedeutet Traube, Büschel, Haufen, Gruppe

Zitat aus dieser Seite:


Zitat

Gabriele L. Rico beschreibt die Technik kurz folgendermaßen:

„Das Clustering ist ein nicht-lineares Brainstorm-Verfahren, das mit der Freien Assoziation verwandt ist. Durch die blitzartig auftauchenden Assoziationen, in deren geordneter Vielfalt sich unversehens Muster zeigen, wird die Arbeitsweise des bildlichen Denkens sichtbar. Das bei diesem Vorgang entstehende Cluster erschließt uns mühelos eine Vielfalt von Gedanken und Einfällen, die aus einem Teil unseres Gehirns stammen, in dem sich die Erfahrungen unseres ganzen Lebens unstrukturiert drängen und vermischen ... Es lässt scheinbares Chaos zu. Beim Clustering gehen wir davon aus, dass es in Ordnung ist, einfach mit dem Schreiben zu beginnen, auch wenn wir uns über das Was, Wo, Wer, Wann und Wie nicht völlig klar sind.“ (Vgl. Rico 1984)[1]

Das Clustering lässt sich in verschiedene Phasen einteilen:

  1. Als Kern des Clusters wird ein Wort, ein Satz oder eine metaphorische Redewendung in die Mitte eines leeren Papiers geschrieben und eingekreist.
  2. Spontane Eingebungen schreibt man nun, ohne sie zu zensieren oder über sie nachzudenken, um den Kern herum, kreist sie abermals ein und verbindet sie mit dem Kern oder untereinander.
  3. Jedes neue Wort lässt so einen neuen Kern entstehen, der weitere Assoziationen zulässt. Auf diese Weise entstehen Assoziationsketten.
  4. Man beendet das Ganze, wenn einem nichts mehr einfällt. Beim Betrachten der Skizze gewinnt ein Teil oder ein bestimmtes Wort besondere Bedeutung und eröffnet einem ein Thema.
  5. Aufgrund dieses Themas beginnt man einen Fließtext zu schreiben, bei dem keine bestimmte Textsorte vorgegeben ist.[2]

Cluster in der DSD-C1 Prüfung

Um die Gesprächsfähigkeit der Lerner zu prüfen, wird im ersten Teil der mündlichen DSD-C1 Prüfung von den Prüflingen verlangt, einen 5– minütigen Kurzvortrag zu halten. Als Vorlage für diesen Vortrag dient ein "Cluster" bestehend aus 7 Stichwörtern. Mindestens 5 Stichwörter müssen die Lerner verwenden. Sie können den Vortrag auch mit eigenen Stichwörtern erweitern. Während der Vorbereitungszeit können die Prüflinge Materialien für die Präsentation (Folien, Skizzen, usw.) vorbereiten und dann im Vortrag einbauen.

Danach schließt sich ein Dialog zwischen Prüfer und Prüfling an. Dem Prüfer stehen für dieses Gespräch (auf seinem Prüferblatt) vertiefende Fragen zur Verfügung.

Beispiele

Cluster zum Thema "Freundschaft"
1freund.jpg

→ als PDF herunterladen:

  • Cluster "Freundschaft heute" Prüferblatt (PDF)
  • Welchen Wert hat Freundschaft heute?-Schülerblatt (PDF)



2fremd.jpg

→ als PDF herunterladen:

  • Dem Fremden begegnen-Prüferblatt (PDF)
  • Dem Fremden begegnen-Schülerblatt (PDF)

Mögliche Übungsformen

Übung 1 - Das passende Thema suchen!

  1. Vorgabe von Begriffen (evtl. als Wordle) "Wortwolke"
  2. Schüler suchen passende Themen / Oberbegriffe und gruppieren die Wörter
  3. Versprachlichung mündlich oder schriftlich

Übung 2 - Passende Begriffe sortieren

  1. Vorgabe von Themen / Oberbegriffen
  2. Suche nach Begriffen
  3. Erstellung von DSD-Clustern (in DSD-Vordruck)
  4. Austausch in Gruppen oder Schüler - Versprachlichung ...

Übung 3 - Aus einem Text Cluster erstellen!

  1. Paar oder Gruppenarbeit
  2. Texte (alte DSD-Lesetexte)
  3. Vordruck - "DSD-Cluster"
  4. Lesen der Texte - Erarbeitung der Cluster - Eintrag in Vordruck
  5. Austauschen der Cluster
  6. Versprachlichung der cluster durch jeweils anderen Schüler oder Gruppe
  7. Kontrolle und Einschätzung durch den / die Verfasser
  8. evtl. - gemeinsame Erarbeitung von Fragen (Wenn DSD-Fragetechnik bereits bekannt)


Verwandte Übungen

Wortwolke mir Wordle oder mit Hand erstellen

  1. Begriffe zu einem Thema / Text gemeinsam finden
  2. Präsentation als Plakat oder im Internet als Wordle: http://www.wordle.net/create
Beispiel eines Wordle zum Thema Cluster:

Wordle Cluster.jpg

Übungsbeispiel: "Das weiße Blatt"

Zitat

Das Thema heißt: "Das weiße Blatt". Setzen Sie diesen Satz in das Zentrum eines leeren Blattes. Mit diesem Schlüsselbegriff halten Sie nun Einzug in die Welt der gähnenden Leere. Sie werden vermutlich erstaunt sein, über das Ergebnis dieser sogenannten gähnenden Leere. Die ist gar nicht so leer. Gähnende Leere kann man überwinden, indem man sie sich anschaut. Danach versuchen Sie einmal einen lyrischen Text oder einen Prosatext aus den Clusterpunkten zum "weißen Blatt zu schreiben".[3]

Doppelcluster

Zitat

Reden, Erzählen, Nachdenken sind oft durch begriffliche Gegensätze bestimmt: heiß/kalt, hoch/tief, arm/reich. Wer Gegensätze benennt und Gegenbeispiele einbringt schärft damit die eigene Aussage. Das Clusterverfahren nutzt diesen Umstand im Doppelcluster. Das Cluster beginnt mit zwei Zentralworten. ... Wie bei einem einfachen Cluster werden nun die Einfälle notiert, bis ein Muster erkennbar wird und der Übergang zum Versuchnetz erfolgt.[4]

/Noch zu bearbeiten

Weblinks