Der Besuch der alten Dame
Eine kleine Stadt ist gespannt. Claire Zachanassian, eine amerikanische Multimillionärin, wird nach etlichen Jahren ihre Heimat Güllen besuchen. Die Hoffnung der Stadt auf eine großzügige Spende der Besucherin ist groß. Doch alles kommt anders als er wartet ...
"Die Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat"
Dritter Punkt seiner "21 Punkte" zu den "Physikem" |
Inhaltsverzeichnis |
Hier einige Interpretationen
FRIEDRICH DÜRRENMATT Daten zu Leben und Werk
- 1921 Friedrich Dürrenmatt wird am 5. Januar in Konolfingen, Kanton Bern (Schweiz), in die Familie eines protestantischen Pfarrers geboren.
- 1935 zieht die Familie nach Bern.
- 1941 Matura, anschließend Studium der Literatur und Philosophie in Bern und Zürich
- 1943 Studienabbruch, erste schriftstellerische Unternehmungen
- 1945 Die Erzählung "Der Alte" erscheint in der Berner Tageszeitung
- 1946 Heirat mit der Schauspielerin Lotti Geißler
- 1947 Uraufführung seines ersten Stückes "Es steht geschrieben" am Schauspielhaus Zürich, Tätigkeit als Theaterkritiker
- 1956 "Der Besuch der alten Dame" wird am 29. Januar im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und beschert dem Autor weltweite Erfolge.
- Seit 1958 zahlreiche Auszeichnungen (u.a. Schillerpreis)
- 1959 Uraufführung "Frank V." im Schauspielhaus Zürich
- 1962 Uraufführung "Die Physiker" im Schauspielhaus Zürich, Dürrenmatts berühmtestes Theaterstück
- 1963 Uraufführung "Herkules und der Stall des Augias"
- 1964 Filmfassung von "Der Besuch der alten Dame" von Bernhard Wicki ("The Visit" nach dem Drehbuch von Ben Barzmann)
- 1966 Uraufführung "Der Meteor", Schauspielhaus Zürich
- 1967 "Die Wiedertäufer", Schauspielhaus Zürich; Verfilmung "Frank V."
- 1968 Mitarbeit an den Basler Theatern. Am 18. September Uraufführung "König Johann"
- 1969 Uraufführung "Play Strindberg" in der Basler Komödie, Verleihung der Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia; Ehrenpromotionen in Jerusalem und Nizza
- 1970 Uraufführung "Urfaust", Schauspielhaus Zürich; Uraufführungen "Porträt eines Planeten" und "Titus Andronicus", Schauspielhaus Düsseldorf
- 1971 Uraufführung der Oper "Der Besuch" von Gottfried von Einem
- 1973 Uraufführung "Der Mitmacher", Schauspielhaus Zürich
- 1980 Neufassung von "Der Besuch der alten Dame"
- 1983 Tod von Ehefrau Lotti; Uraufführung der Komödie "Achterloo", Schauspielhaus Zürich
- 1984 Heirat mit der Schauspielerin und Journalistin Charlotte Kerr; Neufassung der Komödie "Achterloo"
- 1985 Verleihung des Georg-Büchner-Preises
- 1987 Reise zum Friedensforum nach Moskau
- 1988 letzte Uraufführung mit "Achterloo IV" an den Schwetzinger Festspielen
- 1990 Am 13. Februar stirbt Friedrich Dürrenmatt an einem Herzinfarkt in seinem Haus in Neuchâtel.
Thema Rache
- Rache mithilfe des Geldes
- Gerechtigkeit gegen Entgelt
- Ill
- Koby und Loby- entmannen, blenden, so sie hilflos sind, weil sie falsch geschworen sind, gedemütigen weil sie Claire auch gedemütigt haben,
- Genießen der Rache
- sie findet alle überall
- Rache gegen Güllen: Claire kauft die Stadt, aber sie ,,wissen" das nicht
- Die Güllner erkennen ihre Schuld noch nicht
- Industrie kaputt, die Stadt ruiniert
- für Claire ist die Rache die Gerechtigkeit
- die Frage der Schuld - fühlen sich die Güllner schuldig?
- Sie glauben, dass Ill nicht schuldig war
- Güllner glauben einem Mann mehr, als einer Frau
- Claire verlangt eine direkte Schuld zu geben
- die ganze Stadt wurde verstochen, weil Ill auch verstochen hat (Koby und Loby)
- sie sieht aus wie eine Schicksalsgöttin: schwarz gekleidet, sie hält die Lebensfaden in der Hand, sie bestimmt Schicksal anderer Menschen - mit Geld
1.Stufe- die Entwicklung des Mordes
- keiner will Ill töten: Tabu (unmoralisch); Menschlichkeit; Ehre; Menschenwürde
- Seite 50. "Ich lehne im Namen der Stadt das Angebot ab. Im Namen der Menschlickeit. Lieber bleiben wir arm denn blutbefleckt."
- auf das Angebot reagieren die Güllner empört
- widerspricht den humanistischen Idealen - "wir sind doch in Europa"
2.Stufe- Auflösung, Aufweichung
- viele Kredite
- Claire geht nicht weg- ausdauernd
- der Mord ist nur die Frage der Zeit
- alles ist käuflich
- alle tragen gelbe Schuhen- Zeichen des Verrats
- Ill ahnt, dass sie ihn verraten (er ist schon hysterisch)
- sogar die Kinder und die Frau verraten Ill
- Menschen denken, jemand wird den Mord begehen
- am Ende geht er nicht mehr raus aus seinem Zimmer- will keinen treffen
- Bahnhofsituatuion: Claire hat auch auf die Hilfe der Güllner gewartet, wie jetzt Ill - niemand hat geholfen, er ist allein (er weiß, dass er sterben wird)
- Katarsis - durch Tragödie verändert er sich - nimmt sein Schicksal an
- Ill verliert seine Menschenwürde - wird entmenschlich, das Ding kann nicht weg
- zwei Schichten: 1. Ill verabschiedet von Freunden (am Bahnhof) 2. Ill fühlt aber, dass einer ihn zurückhalten wird
- Seite 82. (Bahnhof)
- Seite 85.: Ill:,,Ich bin verloren."
- Ill und Bürgermeister-der Bürgermeister will, dass alles ruhig abläuft- wegen der Presse
- der Bürgermeister meint, dass der Selbstmord eigentlich Pflicht von Ill wäre- aus ,,Liebe der Vaterstadt"
- Ill:,,Ich bin durch die Hölle gegangen"
- Ill:,,Ich besiegte meine Furcht."
- Ill:,,Für mich ist es die Gerechtigkeit, was ist für euch ist, weiß ich nicht."
- Gemeindeversammlung (Seite 120.):humanistische Legitimierung, Idealen der Bibel
- sittliche Größe (wie beim Schiller)
- Seite 129.
3.Stufe-Vollstreckung des Todesurteiles
- Ill auf dem Bahnhof:,,Ich bin verloren."
- Geld kann zerstören: Familien, Freundschaften, menschliche Werte
- Geld ist verkäuflich
- Gemeindeversammlung: Presse auch anwesend, Bekanntgabe der Milliardenspende
- wegen der Presse will der Bürgermeister,dass alles ruhig abläuft
- Bürgermeister will der Selbstmord von Ill-sein Pflicht
- Ill's Selbstmord-aus Liebe der Vaterstadt
- Ill:,,Ich bin durch eine Hölle gegangen."
- Ill hat seine Frucht besiegt
- sittliche Größe-wie beim Schiller
Thema Geld
Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens.
P. J. Dunning, ein englischer Gewerkschafter des 19. Jahrhunderts - zitiert von K. Marx in Das Kapital, Band I |
- Doppeldeutigkeit,Gerechtigkeit-meinen, dass es nur um das Geld geht
- sogar schmutziges Geld würden die Leute annehmen
- die Dame ist durch das Geld das, was sie ist-> keiner wäre für die Dame, wenn sie kein Geld hätte
- kluge Entscheidung von der Dame dasmit dem Geld zu machen
- Rache und Gerechtigkeit sind möglich durch das Geld
- Geld fehlt überall (Stadt ruiniert, Armut, usw.)
Zum Üben
Kreuze die richtige Lösung an.
Ill arbeitet (!in einem Restaurant) (einem Geschäft) (!einem Büro)
Die Expresszüge (!halten jede Stunde in Güllen) (!halten einmal am Tag in Güllen) (halten nicht mehr in Güllen)
Claire und Ill (hatten ein Kind) (!waren verheiratet) (!sind Geschwister)
Warum kann Claire die Firmen in Güllen nicht mehr kaufen? (!Sie sind zu teuer.) (Sie besitzt schon alle.) (!Sie sind wertlos.)
Wie stirbt Ill? (!Tod aus Freude) (getötet von der Masse) (!Claire erschießt ihn)
Was verspricht Claire den Bürgern der Stadt? (!gelbe Schuhe) (!ein neues Rathaus) (eine Milliarde)
Wie ist Claire so reich geworden? (hat einen reichen Mann geheiratet) (!hat im Lotto gewonnen) (!hat hart und schwer gearbeitet)
Was haben Koby und Loby getan? (!waren im Gefängnis) (haben falsch geschworen) (!haben eine Weltreise gemacht)
Woher kommt Dürrenmatt? (!aus Deutschland) (!aus Österreich) (aus der Schweiz)
Externe Links
- Der Besuch der alten Dame
- Der Besuch der alten Dame (Friedrich Dürrenmatt)
- Lesetagebuch: " Der Besuch der alten Dame "
- Friedrich Dürrenmatt - Einige Interpretationen. DER BESUCH DER ...
Ein Quiz zu Dürrenmatt
Beantworte mithilfe der Seite Dürrenmatt die folgenden Fragen: