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Aktuelle Version vom 20. August 2008, 21:29 Uhr
Traum
Als Traum im engeren Sinne wird das psychische Erleben im Schlaf bezeichnet, das überwiegend von visuellen und akustischen Wahrnehmungen geprägt ist. Kognitive Fähigkeiten wie begriffliches Denken und kausal-logisches Erinnern treten dabei in den Hintergrund. Während des Traumgeschehens ist eine Unterscheidung zwischen psychischem Erleben und körperlicher Sinneswahrnehmung aufgehoben, wodurch innere psychische Prozesse als äußere physische Realität erlebt werden. Die meisten Träume sind nach dem Erwachen oft schwer oder überhaupt nicht erinnerbar. Im erweiterten Sinn steht Traum umgangssprachlich auch für etwas Ersehntes (etwas „erträumen“), etwas Unwirkliches oder auch für etwas Ästhetisches („traumhaft schön“).
Aus: Traum, Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, 22.05.08 - Der Inhalt unterliegt der. Bei Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Traum als Erlebnis im Schlaf
Träume werden in allen Phasen des Schlafes (Einschlafen, Aufwachen, REM-Schlaf und NREM-Schlaf) erlebt, aber nur selten als solche erinnert. Das Traumgeschehen handelt häufig von Dingen und Ereignissen, die physikalisch unmöglich oder in der Wachrealität unwahrscheinlich sind. Träume unterliegen nicht der Steuerung des Ichs und sind oft mit starkem emotionalem Erleben assoziiert. Erschreckende und angstauslösende Träume werden als Albträume bezeichnet. Die Häufigkeit des Träumens scheint bei allen Menschen in etwa gleich ausgeprägt zu sein, wenngleich die Erinnerbarkeit individuell sehr verschieden ist. Als sogenannte Non-dreamers [1] werden in der Fachliteratur Menschen beschrieben, die angeben, niemals zu träumen. Dieses Phänomen ist oft mit dem Schlaf-Apnoe-Syndrom assoziiert oder ist bei Patienten im Zustand nach einem aufgetretenen Hirnschaden (Frontalhirn) anzutreffen. Auch durch die Einnahme bestimmter Psychopharmaka kann das Träumen unterdrückt werden. Träume und deren Deutung hatten im Altertum eine zentrale Stellung in Bezug auf die Zukunft und das Schicksal der menschlichen Existenz. Ursache und Funktion des Traumes sind auch heute noch nicht umfänglich erforscht. Es sind verschiedene Hypothesen bekannt, die je nach wissenschaftlichem und weltanschaulichem Hintergrund zu unterschiedlichen Aussagen kommen: So werden Träume von der Hirnforschung ausschließlich als physiologische Antwort neuronaler Prozesse betrachtet, während sie die Tiefenpsychologie als Reflexionen des Unbewussten ansieht.
Einflussfaktoren
Verschiedene Studien belegen unterschiedliche Faktoren, die in veränderlichem Maß Einfluss auf die Trauminhalte haben [9]. So nimmt der Einfluss von Erlebnissen im Wachzustand mit der Zeitspanne zwischen Erlebnis und Traum exponentiell ab, also sind Erlebnisse von vor beispielsweise fünf Tagen deutlich blasser als von vor zwei Tagen. Weiterhin kann die emotionale Beteiligung und die Art der letzten Wachtätigkeiten eine große Rolle spielen. Der Zeitraum zwischen Schlaf- und Traumbeginn kann sich auf die Zeitbezüge der Traumelemente auswirken. Träume in den ersten REM-Phasen enthalten meist aktuellere Bezüge als Träume der zweiten Schlafhälfte. Neben den inneren Quellen des Trauminhalts können auch zeitgleich mit dem Traum auftretende äußere Reize einwirken. Diese werden über die menschlichen Sinnesorgane aufgenommen und entsprechend weiterverarbeitet. Als Reize können dabei Geräusche von vorbeifahrenden Autos, Weckerklingeln, ausgesprochene Worte oder auch Gerüche, Lichteffekte durch das geschlossene Augenlid und körperliche Eindrücke (Hunger, Durst, Harndrang) in Frage kommen. Forschungsergebnisse lassen die Annahme zu, dass je nach Wichtigkeit des Eindrucks für den Menschen (z. B. nach Bedrohlichkeit), der entsprechende Reiz in den Traum eingearbeitet wird. Während sich die oben genannten Einflussfaktoren auf den Traum auswirken, kann sich der Traum auch auf körperliche Funktionen auswirken. Einen direkten Einfluss gibt es auf Augenbewegungen, Herz- und Atemfrequenz. Obwohl eine Korrelation nachweisbar ist, kann die Stärke und Form nicht klar bestimmt werden
Traumtypen [Bearbeiten]Traumtyp Beschreibung
REM-Traum Traum, der in einer REM-Phase des Schlafs auftritt
NREM-Traum Traum, der während einer der Schlafphasen 2, 3 oder 4 auftritt
Einschlaftraum Traum der (Ein-)Schlafphase 1. Ein typischer Einschlaftraum ist der Traum vom Fliegen.
Albtraum REM-Traum mit angst- und panikauslösenden Inhalt, wie Katastrophen, Sequenzen von Verfolgungen, soziale Bloßstellung, eigener Tod etc. führt zum Erwachen.
Pavor nocturnus NREM-Traum, wird meist der Tiefschlafphase 4 zugeordnet und unterscheidet sich vom Albtraum. Der Pavor nocturnus tritt bei ca. 5 % der Kinder zwischen dem ersten und siebten Lebensjahr auf.
Posttraumatische Wiederholungen Nochmaliges Durchleben eines traumatisierenden Erlebnisses, im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das Auftreten ist nicht an einzelne Schlafphasen gebunden.
Klartraum (Luzidtraum) Traum, in dem Bewusstheit über den Traumzustand herrscht. Trauminhalte können vom Träumer gesteuert werden. In der Tradition des tibetischen Buddhismus wird dies als Traumyoga praktiziert. Ziel ist wie bei allen buddhistischen Praktiken, die Gewahrsamkeit des Geistes zu schärfen und es ins Alltagsbewusstsein einfließen zu lassen. Traumyoga stellt daher eine Ergänzung buddhistischer Meditationspraxis dar, der üblicherweise in weiten Teilen eher unbewusst und ohne die Möglichkeit zur Steuerung abläuft.
Wachtraum Hier: Traum im weiteren Sinne. Subjektiv kann die Unterscheidung zwischen Wachtraum und Nicht-Wachtraum schwerfallen. Absichtlich herbeigeführt ähnelt der Wachtraum einer Meditation und kann auch die erste Phase eines im Wachzustand eingeleiteten Klartraums sein. Unabsichtliches Auftreten hingegen kann auf Müdigkeit, ein hohes Maß an (ggf. unausgelebter) Phantasie und in Extremfällen auch Realitätsflucht hinweisen. Der Klartraum wird manchmal auch als Wachtraum bezeichnet.
Wahrtraum Im Wahrtraum sind „reale“ Ereignisse offensichtlich. Abhängig vom Zeit- und Ortsbezug wird in retrospektiver, prospektiver und telepathischer Wahrtraum unterschieden. Einige Aspekte der Phänomene können wissenschaftlich erklärt werden, andere sind Gegenstand esoterischer und parapsychologischer Diskussionen.
Funktion des Traums
Prinzipiell muss bei der Frage nach der Funktion des Traums unterschieden werden, welche Funktion der REM-Schlaf hat und welche Funktion der REM-Traum im REM-Schlaf. Neuere Studien festigen die Hypothese, dass im REM-Schlaf eine Verfestigung des Gedächtnisses stattfindet. Ein Zusammenhang mit dem REM-Traum kann auf Basis einer Einzelstudie zwar hergestellt, eine Korrelation kann jedoch nicht belastbar belegt werden [14]. Die methodische Hürde, dass ein Traum nur abhängig vom Wachzustand untersucht werden kann, stellt (derzeit) eine unüberwindbare Schwierigkeit bei der Traumforschung dar.
Weitere Hypothesen über die Funktion des Traums
.Überbleibsel aus der Evolution, also keine Funktion, .Gehirnreifung durch den REM-Schlaf (als Beleg dient der erhöhte REM-Anteil beim Neugeborenen), .Programmierung mit immer gleichen Mustern, um Individualität aufrecht zu erhalten, .psychische Funktion: Für Sigmund Freud ist jeder Traum Wunscherfüllung und Hüter des Schlafs, um Es-Impulse zu kontrollieren, .Kompensation von Einseitigkeiten, um Ganzwerdung zu erreichen (C. G. Jung), Vorkommen von Archetypen, .Träumen, um zu vergessen (Bereinigungsfunktion), .Verarbeitung und Lösen von Problemen aus dem Wachleben, .emotionale Erlebnisse verarbeiten und Stimmungen glätten, .Entspannungszustand zur Verarbeitung von angstbesetzten Inhalten, .Schaffung von kreativeren Lösungsansätzen als im Wachen. Neben diesen „materiellen“ Hypothesen hinaus existieren Ideen, dass der Geist im Traum den Körper verlässt. Siehe auch außerkörperliche Erfahrungen.
Albtraum
Ein Albtraum (auch: Alptraum) ist ein Traum, der von Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei bedrohliche, aber durchaus auch banale Situationen enthalten. Albträume gehören zu den nichtorganischen Schlafstörungen. Im nächtlichen Schlafrhythmus treten Albträume vorwiegend im REM-Schlaf auf, meist in der zweiten Nachthälfte. Die Dauer schwankt zwischen wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde und endet meist mit Aufschrecken, wonach man sich in der Regel sofort der Wachheit bewusst ist und räumliche und zeitliche Orientierung gegeben ist. Als Ursachen werden unverarbeitete Tagesgeschehen, traumatische oder traumatisierende Erlebnisse, Stress oder psychische Probleme angenommen. Eine Methode, um vor allem regelmäßig auftretende Albträume positiv zu beeinflussen, kann das Klarträumen sein. Dabei wird sich der Träumer seines (alb-)träumenden Zustandes bewusst und kann dann den Traumverlauf steuern. Eine andere Möglichkeit ist tagsüber über den Traum nachzudenken und ihn bewusst (wiederholt) positiv enden zu lassen. Der Albtraum ist vom Nachtschreck zu unterscheiden