Zum Üben: Modalverben

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Version vom 2. März 2010, 23:29 Uhr von Ralfbudapest (Diskussion | Beiträge)

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Ohne Modalverben funktioniert die deutsche Sprache nicht. Aber auch für andere wichtige menschliche Bedürfnisse sind sie unerlässlich. So zum Beispiel für die Toilette (WC)!


Inhaltsverzeichnis

dürfen

+ Positiv: Erlaubnis

  • Herr Lehrer, darf ich auf die Toilette?


- Negativ: Strenges Verbot

  • Nein, während meiner Stunde nicht. (böser Lehrer)


können

+/- Positiv und negativ:


Möglichkeit

  • Während der Stunde kann man bei K. nicht auf die Toilette.
  • Bei K. kann während der Stunde jeder Schüler auf die Toilette.

Fähigkeit

  • Sohn 3 Jahre: Ich kann schon allein auf die Toilette.


Erlaubnis

  • Ja, du kannst jetzt gehen. (lieber Lehrer)
  • Nein, du kannst jetzt nicht auf die Toilette. ( ... )

mögen

+/- Positiv und negativ:


Wunsch/Lust

  • Ich möchte jetzt unbedingt auf der Toilette sein.
  • Nachdem du auf der Toilette warst, möchte ich jetzt dort nicht sein.


auch Abneigung (bei Verneinung)

  • Ich mag keinen Lehrer, der mich nicht auf Toilette lässt.
  • Ich mag jetzt nicht mehr auf Toilette.


auch Einräumung:

Mag die Toilette noch so weit sein, was sein muss, muss sein.

Für den Lehrer mochte es ein Spaß sein, für den Schüler war es ein Problem.


indirekte Aufforderung: (nur im Konjunktiv Präsens)

Der Lehre hat gesagt, er (der Schüler) möge doch endlich auf die Toilette gehen. (höfliche Variante zu "..., er soll auf die Toilette gehen.")


müssen

+ Positiv:


Notwendigkeit

  • Herr Lehrer, ich muss mal.
  • Ich muss unbedingt auf die Toilette! (sonst Katastrophe)


- Negativ: (+ Infinitiv)

Nicht-Notwendigkeit (selten)

Ich muss nicht auf die Toilette gehen. (= Ich brauch nicht ...)


sollen

+ Positiv:


Auftrag (von jemandem Anderen ausgehend)

  • Meine Mutti sagt, ich soll auf die Toilette gehen, wenn ich muss.


Anordnung

Mutti: "Kind, du sollst in der Schule auf die auf die Toilette gehen." (Mutti hat angeordnet, dass...)


Verpflichtung

  • Jeder sollte auf die Toilette gehen und nicht ... . (Die Leute sind moralisch dazu verpflichtet.)


Festlegung

Jeder Schüller soll auf die Toilette gehen, wenn er muss. (Wir haben das festgelegt.)


Empfehlung

Du solltest jetzt lieber auf die Toilette gehen. (Ich empfehle dir, das ...)


Meinung

Sollen wir tatsächlich auf diese (schmutzige) Toilette gehen? (Bist du der Meinung, dass wir das glauben sollen?)


auch: Indirekte Aufforderung

Er war schwer krank, das sollte sich später noch herausstellen.


Eventualität

Lehrer: "Gut, dann geh auf die Toilette. Grüß den Direktor, wenn du ihn treffen solltest."


- Negativ: (+Infinitiv)


Gebot (nicht so stark wie nicht dürfen!)

Du sollst nicht in der Stunde auf die Toilette gehen.


wollen

+/- Positiv oder negativ:


Wille oder Absicht

  • Herr Lehrer, ich will jetzt auf die Toilette gehen.
  • Lehrer: "Ich will dich nicht daran hindern, auf die Toilette zu gehen.


Zukunft

Ich will nie wieder auf diese Toilette gehen.


Notwendigkeit/Bestimmung

Das auf die Toilette gehen, will gut überlegt sein.

Mir will jetzt nichts mehr einfallen.  :-(


Modalverben mit subjektiver Modalität

  • Diese Verwendung ist nur im Präsens oder Präteritum möglich.


Modalverben geben die Aussagen Dritter wieder

  • Die Toilette soll kaputt sein. - Ich habe gehört (und kommentiere es nicht), dass die Toilette kaputt ist.
  • Der Lehrer will von dem dringenden Bedürfnis des Schülers nichts gewusst haben. Der Lehrer hat behauptet, dass er nichts gewusst habe.


Modalverben drücken hier Vermutungen in unterschiedlicher Stärke aus.

Die Stunde ist fast zu Ende. Der Schüler will endlich auf Toilette. Aber es will nicht klingeln. Sein Nachbar sagt:

  1. Die Klingel muss kaputt sein. - Ich vermute sehr sicher, dass die Klingel kaputt ist.
  2. Die Klingel dürfte kaputt sein . - Die Klingel ist wahrscheinlich kaputt.
  3. Die Klingel könnte kaputt sein. - Es besteht die (kleine) Möglichkeit, dass die Klingel kaputt ist. (Ungewissheit)