Der Weg der deutschen Teilung: Unterschied zwischen den Versionen

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1945 ist die nationalsozialistische Diktatur zusammengebrochen, Deutschland hatte den Krieg verloren. Bis zum Jahr der Wiedervereinigung 1990 gab es zwei deutsche Staaten, die nebeneinander und lange Zeit gegeneinander existierten.
  
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1949: Deutschland ist geteilt. Im Westen entsteht die Bundesrepublik Deutschland, eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Muster, im Osten die Deutsche Demokratische Republik, eine kommunistische Diktatur. Prägende Figuren waren für den Westen Konrad Adenauer, für den Osten Walter Ulbricht.
  
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1953: Am 17. Juni kommt es in Ost-Berlin zu einem Aufstand gegen das kommunistische System; Hunderttausende gehen auf die Straße, um gegen politische Zwangsherrschaft und sozialistische Planwirtschaft zu protestieren. Der Aufstand wird von der DDR-Regierung niedergeschlagen.
 
 
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1961: In der Nacht zum 13. August riegeln bewaffnete Einheiten der DDR die Sektorengrenze in Berlin ab. Die Mauer entsteht und schließt die Bewohner der DDR ein.
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1970: Es kommt Bewegung in das erstarrte Ost-West-Verhältnis. Der erste sozialdemokratische Bundeskanzler, Willy Brandt, trifft sich mit dem DDR-Ministerpräsidenten Willy Stoph. In Moskau unterzeichnet Brandt ein Gewaltverzichtsabkommen mit der Sowjetunion.
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1973: Der deutsch-deutsche Grundlagenvertrag tritt in Kraft. Die beiden Republiken sagen einander zu, ihre Staatlichkeit zu respektieren. Vereinbart wurden: Anerkennung der Grenzen, Beschränkung der Hoheitsgewalt auf das jeweilige Staatsgebiet, Austausch "Ständiger Vertreter“, Beibehaltung des innerdeutschen Handels, Antrag beider Staaten auf UNO-Mitgliedschaft. Die Bundesrepublik und die DDR werden in die Vereinten Nationen aufgenommen.
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In den Folgejahren kommt es seitens der DDR zu immer neuen Regelungen, die die Trennung festschreiben sollen.
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1984: Die Unzufriedenheit der DDR-Bürger mit den politischen und ökonomischen Verhältnissen wächst. Die Zahl der Ausreiseanträge steigt. 35.000 Bürger dürfen in die Bundesrepublik übersiedeln.
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1989: Die friedliche Revolution beginnt. Tausende DDR-Bürger gehen auf die Straße, um für ihre Freiheit zu demonstrieren. Fast eine Million Menschen wollen das Land verlassen. Am 22. Dezember wird das Brandenburger Tor in Berlin geöffnet.
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1990: Seit dem 3. Oktober ist Deutschland wieder vereinigt. Am 13. Dezember finden die ersten gesamtdeutschen Wahlen statt.
  
  
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Version vom 8. März 2010, 23:11 Uhr

1945 ist die nationalsozialistische Diktatur zusammengebrochen, Deutschland hatte den Krieg verloren. Bis zum Jahr der Wiedervereinigung 1990 gab es zwei deutsche Staaten, die nebeneinander und lange Zeit gegeneinander existierten.

1949: Deutschland ist geteilt. Im Westen entsteht die Bundesrepublik Deutschland, eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Muster, im Osten die Deutsche Demokratische Republik, eine kommunistische Diktatur. Prägende Figuren waren für den Westen Konrad Adenauer, für den Osten Walter Ulbricht.

1953: Am 17. Juni kommt es in Ost-Berlin zu einem Aufstand gegen das kommunistische System; Hunderttausende gehen auf die Straße, um gegen politische Zwangsherrschaft und sozialistische Planwirtschaft zu protestieren. Der Aufstand wird von der DDR-Regierung niedergeschlagen.

1961: In der Nacht zum 13. August riegeln bewaffnete Einheiten der DDR die Sektorengrenze in Berlin ab. Die Mauer entsteht und schließt die Bewohner der DDR ein.

1970: Es kommt Bewegung in das erstarrte Ost-West-Verhältnis. Der erste sozialdemokratische Bundeskanzler, Willy Brandt, trifft sich mit dem DDR-Ministerpräsidenten Willy Stoph. In Moskau unterzeichnet Brandt ein Gewaltverzichtsabkommen mit der Sowjetunion.

1973: Der deutsch-deutsche Grundlagenvertrag tritt in Kraft. Die beiden Republiken sagen einander zu, ihre Staatlichkeit zu respektieren. Vereinbart wurden: Anerkennung der Grenzen, Beschränkung der Hoheitsgewalt auf das jeweilige Staatsgebiet, Austausch "Ständiger Vertreter“, Beibehaltung des innerdeutschen Handels, Antrag beider Staaten auf UNO-Mitgliedschaft. Die Bundesrepublik und die DDR werden in die Vereinten Nationen aufgenommen. In den Folgejahren kommt es seitens der DDR zu immer neuen Regelungen, die die Trennung festschreiben sollen.

1984: Die Unzufriedenheit der DDR-Bürger mit den politischen und ökonomischen Verhältnissen wächst. Die Zahl der Ausreiseanträge steigt. 35.000 Bürger dürfen in die Bundesrepublik übersiedeln.

1989: Die friedliche Revolution beginnt. Tausende DDR-Bürger gehen auf die Straße, um für ihre Freiheit zu demonstrieren. Fast eine Million Menschen wollen das Land verlassen. Am 22. Dezember wird das Brandenburger Tor in Berlin geöffnet.

1990: Seit dem 3. Oktober ist Deutschland wieder vereinigt. Am 13. Dezember finden die ersten gesamtdeutschen Wahlen statt.



1945 1949 1953 1961 1970 1973 1984 1989 1990


Personen

Michail Gorbatschow, Günter Schabowski, Erich Honecker


Stationen auf dem Weg zur Wiedervereinigung

  • wirtschaftlicher Verfall – Auslöser der Wiedervereinigung
  1. Bürgerbewegung
  2. Massenflucht: Ungarn öffnet die Grenzen
  3. Mauerfall, 9. November, "Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden",
  4. "Zwei-plus-Vier-Prozess",
  5. Wiedervereinigung – 3. Oktober 1990