Schüler stellen ihre Schule vor
Hallo Szofie, hallo Adam! Ihr geht seit zwei Jahren auf die "Karl Gundel Schule" für Gastronomie und Fremdenverkehr. Was möchtet ihr werden?
S: Ich möchte einmal Betriebswirtschaft mit der Spezialisierung Tourismus studieren und vielleicht später als Hotelmanager arbeiten.
A: Und ich möchte mein Hobby zu meinem Beruf machen und Koch werden.
Wie kommt es, dass ihr gemeinsam auf eine Schule geht?
A: Unsere Schule bietet viele Möglichkeiten der Ausbildung. Man kann das ungarische Abitur ablegen und daneben eine Fachausbildung als Koch, Konditor oder Kellner machen.
S: Ja, und ich lerne in einem besonderen Zweig unserer Schule, dem sogenannten IFO-Bereich. Hier werden Fremdenverkehrsfachkräfte in Deutsch und in Englisch ausgebildet. Wir haben in der jeweiligen Fremdsprache Fachunterricht zum Beispiel in Fremdenführung, Marketing und Hotelkunde. Deshalb unterrichten uns auch zwei Muttersprachler in beiden Fremdsprachen.
Also kann man sagen, dass der Fremdsprachenerwerb einen hohen Stellenwert bei euch besitzt.
S: Ja natürlich, wir alle wollen später im Gastronomie - und Tourismusbereich arbeiten und da sind Fremdsprachen unerlässlich. So kann man neben den genannten Sprachen auch Kurse in Französisch, Russisch und Spanisch belegen.
A: Natürlich muss man hier auch unsere internationalen Kontakte erwähnen, die uns beim Anwenden unserer Fremdsprachenkenntnisse helfen.
S: Ganz oben steht der Schüleraustausch mit einem Berufsbildungszentrum in Holzminden. Jedes Jahr besuchen sich Schüler beider Schulen, wohnen bei Gastfamilien und nehmen am Unterricht teil. So manche Freundschaft ist daraus entstanden. Es werden auch gemeinsam Projekte durchgeführt. Ein Höhepunkt war zum Beispiel eine gemeinsame Videokonferenz zum EU-Projekttag mit dem Innenminister von Niedersachsen.
A: Unsere Schule nimmt auch am europäischen Comenius-Programm teil. Unser letztes Projekt befasste sich mit dem Thema „Sanfter Tourismus in Europa“.
S: Unbedingt muss man noch über den „Internationalen Gundel Gastronomiewettbewerb“ sprechen. Jedes Jahr treffen sich bei uns Schulen aus ganz Europa und zeigen ihr Können im Kochen, Servieren und anderen Bereichen.
A: Und unsere Schüler haben in den Sommerferien die Möglichkeit, in Deutschland ein Praktikum in einer gastronomischen Einrichtung oder in einem Hotel zu absolvieren.
Woher kommt eigentlich der Namen „Gundel“?
S: Den bekam unsere Schule erst 1990. Der Gastronom Karl Gundel (1883-1956) ist der berühmteste ungarische Koch. Er gründete das nach ihm benannte „Gundelrestaurant“ im Stadtwäldchen, das heute zu den bekanntesten Restaurants unserer Hauptstadt gehört.
Und seit wann gibt es eure Schule?
A: Die Anfangszeit unserer Schule reicht bis in das Jahr 1950 zurück. Damals wurde in Ungarn eine neue Ausbildungsform - das Technikum – ins Leben gerufen. Das Ziel war es, mittlere Führungskräfte mit guter Allgemeinbildung und hervorragenden Fachkenntnissen auszubilden. Deshalb gründete das damalige Ministerium für Binnenhandel das "Technikum für Gemeinschaftsverpflegung". 1953 entwickelte sich daraus unsere Schule und nannte sich "Technikum für Gastronomie". Sie war damals die einzige Fachmittelschule für Gastronomie in Ungarn.
Wo findet man eure Schule
S: Die Karl Gundel Fachmittelschule befindet sich im 9. Bezirk (Ferencváros) von Budapest in der Nähe der Üllői Straße. In der Nähe liegt die Plattenbausiedlung „József Attila“. Sie ist die älteste ihrer Art in der Hauptstadt. Die meisten Schüler und Lehrer fahren mit der U-Bahn in die Schule, einige auch mit der Straßenbahn und dem Bus. Die Schüler kommen aus ganz Budapest und sogar aus den Nachbarstädten Szentendre, Érd und Gödöllő. Diese Schüler nehmen Anfahrtswege von mehreren Stunden auf sich.
Und wie sieht das Schulgebäude aus?
A: Leider ist unsere Schule keine Schönheit. Seit 1974 befindet sie sich in diesem Gebäude, welches ursprünglich für eine Messe erbaut wurde. Es besteht aus viel Glas und ist im Sommer, trotz Klimaanlagen in den Räumen, sehr heiß.
S: Aber in 2 Jahren werden wir in ein neues Gebäude umziehen. Seit September 2008 sind wir ein Berufsbildungszentrum (TISZK), das erste im Bereich Gastronomie und Fremdenverkehr in Budapest. Zu uns gehören jetzt 5 weitere Schulen, so dass ein Umzug notwendig wird. Die neue Schule wird dann auch alle ökologischen Standards, zum Beispiel durch die Nutzung der Sonnenenergie, erfüllen.
Ich habe gehört, dass es eine Besonderheit in eurem Deutschunterricht gibt.
S: Ja, wir arbeiten in einem Wiki. Hier erstellen wir Projekte und lösen Aufgaben.
A: Und viel Spaß macht es, selbst Übungen für andere Schüler zu erstellen.
Und zum Abschluss natürlich die Frage, was ihr an eurer Schule am Besten findet?
S: Wir haben dazu unsere Mitschüler befragt und ein kleines Wordle erstellt: